Qualitätsmanagement für Kitas im LDS
In den 116 Kitas des Landkreises Dahme-Spreewald werden mehr als 8000 Mädchen und Jungen betreut. Um ihre optimale, individuelle Entwicklung zu unterstützen, hat der Landkreis unter der Regie des Jugendamtes alle Einrichtungen aufgefordert ihre Arbeit bis März 2011 auf den Prüfstand zu stellen. Mit welchem Qualitätsentwicklungsinstrument die Kitas dabei arbeiten, bleibt ihnen selbst überlassen.
Die Kita „Pumukl“ in der Werftstraße und das Montessori Kinderhaus „Sonnenschein“ in der Talstraße in Senzig arbeiten mit den vom Jugendhilfeausschuss beschlossenen „Qualitätsstandards für Kindertagesstätten im Landkreis Dahme-Spreewald“. Zum Auftakt der Qualitätsanalyse besuchten Bildungsdezernent Carsten Saß und Jugendamtsleiterin Irene Richter die Kitas in Senzig, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen.
Kindern bestmögliche Bildungs- und Entfaltungschancen zu eröffnen, sei Hauptanliegen des Landkreises, sagte Saß. Dazu habe der Landkreis im Rahmen eines umfangreichen Sozialpaketes bereits 2008 die Absenkung des Betreuungsschlüssels in Kindertagesstätten für unter 3-jährige beschlossen. Mit der Erarbeitung der Qualitätsstandards werde dieser Weg konsequent fortgesetzt, so Saß weiter. Erarbeitet wurden die Standards von einer Expertenarbeitsgruppe, in der Vertreter aus dem Landkreis, aus Kindertagesstätten und Praxisberater von kommunalen und freien Trägern zusammenarbeiten. Anhand eines Fragenkatalogs sollen die Fachkräfte in den Einrichtungen selbst erkennen können, wo sie in ihrer pädagogischen Arbeit stehen und in welchen Bereichen eine Weiterentwicklung notwendig ist.
„Ich begrüße es sehr, endlich ein Instrument zu haben, an dem wir uns orientieren können“, sagte Uta Wenzel, Leiterin der Kita „Pumukl“. In der Einrichtung werden 170 Kinder von 15 Erziehern nach einem offenen, naturpädagogischen Konzept betreut. Die Kinder haben täglich die Möglichkeit aus einem pädagogisch durchdachten Beschäftigungsangebot auszuwählen. Dieser offene und großzügige Umgang mit den Interessen und Neigungen der Jüngsten war für zwei Drittel der Eltern ausschlaggebend bei der Kitawahl, bestätigte Uta Wenzel. „Mit Hilfe der festgeschriebenen Standards werden wir feststellen, wo wir stehen und was wir noch besser machen müssen. Die Kriterien geben mir und meinem Mitarbeiterteam Motivation und Sicherheit“, meinte Wenzel weiter. Schon Ende Oktober sollen erste Analyseergebnisse vorliegen und daraus konkrete Aufgaben abgeleitet werden.
Auch Christine Hausdörfer, Leiterin der Kita „Sonnenschein“ hatte den Fragenkatalog schon kurz durchgeblättert. „Ich betrachte die neuen Leitlinien als pädagogischen Antrieb. Wichtig ist, dass die Kinder davon profitieren“, sagte sie. Im Haus „Sonnenschein“ kümmern sich sechs Betreuer um 41 Kinder. Weitere elf Kinder stehen bereits auf der Warteliste für einen Platz in der begehrten Kindertagesstätte, die erst vor eineinhalb Jahren eröffnet hat. „Wir wollen den Kindern Zeit geben, sich zu entwickeln und legen großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern“, erläutert Hausdörfer das Konzept der Montessori-Einrichtung.
In beiden Einrichtungen ist die Bereitschaft der Mitarbeiterinnen zur Weiterqualifizierung groß, aber auch die Sorge um Nachwuchsfachkräfte war deutlich zu hören.
Bis ende März 2011 sind alle Kindertagesstätten im LDS aufgefordert, die Ergebnisse der Qualitätsentwicklung dem Jugendamt mitzuteilen.