Neue ESF-Förderung für Brandenburg vorgestellt
Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit, Fachkräftesicherung, Ausbildung und Gute Arbeit sind Schwerpunkte in der neuen EU-Förderperiode
Am 6. November 2014 lud das brandenburgische Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF) in die Schinkelhalle in Potsdam zur Auftaktveranstaltung des Europäischen Sozialfonds (ESF) in der Förderperiode 2014-2020 ein. Nach Abschluss der Verhandlungen mit der Europäischen Kommission ist nun spätestens im Dezember mit einer Genehmigung des Operationellen Programms als Grundlage für die Förderung zu rechnen. Ab 1. Januar 2015 werden dann schrittweise die neuen Förderprogramme starten.
In ihrer Einführungsrede betonte die frisch vereidigte Ministerin Diana Golze, dass Brandenburg in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht habe, aber dennoch weiterhin viel zu tun sei. Wegen der Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt müsse dies aber mit deutlich weniger Förderung gelingen. Daher bestünde die Notwendigkeit, die vorhandenen Gelder stärker zu bündeln und die Förderung auf ausgewählte Schwerpunkte zu fokussieren.
Im Zentrum der Förderung würde daher ab dieser Förderperiode noch stärker als bisher die Bekämpfung des Fachkräftemangels stehen. Besonders kleinere Betriebe in Brandenburg erlebten zunehmend Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen - insbesondere dann, wenn für die Arbeit ein Hochschulabschluss nötig sei. Aber auch auf dem Ausbildungsmarkt bestehe akuter Handlungsbedarf. Immer wieder würden Lehrstellen offen bleiben, weil es keine geeigneten Bewerber gebe. Die Lücke zwischen Ausbildungsangebot und Nachfrage nach Ausbildungsplätzen müsse geschlossen werden, so Golze.
Die vier Förderbereiche für Brandenburg lauten ab diesem Jahr: Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit, Fachkräftesicherung, Ausbildung und Gute Arbeit. Träger und Einrichtungen, die im Bereich Arbeitskräftesicherung und –qualifizierung tätig sind und möglicherweise sogar bereits Förderung für eigene Projekte erhalten haben, können daher auf eine weitere Unterstützung mit europäischen Mitteln hoffen. Damit der Brückenschlag zwischen Angebot und Nachfrage gelingt, ist für die Förderung zudem die Kooperation mit Unternehmen wichtig. Auch Unternehmen, die vom Fachkräftemangel betroffen sind oder diesem vorbeugen wollen, sind aufgerufen, sich zu beteiligen. Projekte, die sowohl die inhaltlichen als auch die formalen Anforderungen erfüllen, haben dann auch in der neuen Förderperiode eine gute Chance auf Förderung.
Im LDS gab es bereits in der Vergangenheit viele erfolgreiche Projekte, die Menschen dabei geholfen haben, (wieder) auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. So konnten über das Regionalbudget und weitere ESF-Modellprogramme mehrere hundert Vermittlungen in Arbeit und Ausbildung realisiert werden. Von diesen Erfolgen profitiert die wirtschaftliche Entwicklung im LDS direkt, wenn weniger Menschen von Sozialleistungen leben und Unternehmen qualifiziertes Personal gewinnen. Diese Ansätze gilt es auch mit reduzierten Fördermitteln weiter zu führen.
Aus dem LDS nahmen Europareferentin Naemi Schadagies sowie Jana Carouge von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dahme-Spreewald (WFG) an der Veranstaltung teil. Interessierte Träger und Unternehmen können sich von Frau Schadagies unter 03546 20-1317 beraten lassen. Auch die WFG steht bei Fragen, insbesondere für Unternehmen, zur Verfügung.
Die ausführliche Veranstaltungsdokumentation ist unter www.esf.brandenburg.de abrufbar.