„komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“
Start des Projektes zur Berufsorientierung und Lebensplanung für Schülerinnen und Schüler mit einem innovativen Erlebnisparcours im Landkreis Dahme-Spreewald. Eine landesweite Initiative der Landesregierung Brandenburg, der Agenturen für Arbeit und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Im Beisein von Landrat Stephan Loge und Sozialdezernent Carsten Saß startete am 23. November 2010 im Landkreis Dahme-Spreewald in der Mehrzweckhalle Zeuthen das Projekt „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“. Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Matthias Platzeck. Das gemeinsame Projekt der Landesregierung Brandenburg, der Agenturen für Arbeit und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird vor Ort mit zahlreichen regionalen Partnerinnen und Partnern realisiert. Das in seiner Form bundesweit einzigartige Angebot unterstützt Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen an Ober- und Gesamtschulen frühzeitig, ihre Lebensplanung geschlechtersensibel zu gestalten.
Bis zum 25. November entdecken 500 Jugendliche in einem 500 Quadratmeter großen Erlebnisparcours ihre Stärken und entwickeln erste Ideen für die eigene Zukunftsgestaltung. Mit Tempo geht es handlungsorientiert durch sechs Stationen: vom Reiseterminal über den Zeittunnel ins Labyrinth und von der sturmfreien Bude über die Bühne in die Auswertung. Entsprechend der Auswahl der Stationsaufgaben und deren Lösungswege vergibt die Moderation verschiedene Stärken an die Schülerinnen und Schüler. Die Auswahlaufgaben sind so angelegt, dass die Jugendlichen gezielt auch mit geschlechtsuntypischen Tätigkeiten konfrontiert werden. An so genannten „Stärkeschränken“ mit spannenden Materialcollagen erfahren die Jugendlichen, welche Berufsfelder und Ausbildungsberufe zu ihren Stärken passen. Die Botschaft lautet: „Finde heraus, was dich interessiert. Du kannst mehr, als du bislang weißt. Probier aus, was dir Spaß macht, zuhause, in der Schule und im nächsten Praktikum.“
„komm auf Tour“ ist bewusst schon in der 7. und 8. Jahrgangsstufe angesiedelt, um die Zusammenarbeit von Schulen, Eltern sowie außerschulischen Partnerinnen und Partnern der Berufsorientierung und Lebensplanung zu fördern. Die Eltern erfahren bei einem Informationsabend im Erlebnisparcours, wie sie ihre Tochter oder ihren Sohn bei dem Prozess der Berufswahl und Lebensplanung bis zum Schulabgang konkret unterstützen können. Die Lehrkräfte erhalten Anregungen, um die Themen in der Schule nachhaltig zu vertiefen. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agenturen für Arbeit sind in den Parcours eingebunden. Sie können so auf den Erfahrungen durch „komm auf Tour“ in der weiteren Berufsorientierung, individuellen Beratung und der Vermittlung einer Berufsausbildungsstelle aufbauen.
Studien der BZgA zeigen, dass sich die eingeschränkten Berufsaussichten bildungsferner Jugendlicher auch auf deren persönliche Lebensplanung auswirken. In der Tendenz riskieren sie häufiger ungeplante Schwangerschaften und haben eher Schwierigkeiten, gleichberechtigte Beziehungen aufzubauen. Die Entwicklung realisierbarer Zukunftsperspektiven ist neben Verhütungsinformation der wirkungsvollste Beitrag zur Prävention unerwünschter Schwangerschaften. Dazu gehören die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und das Vertrauen in die eigenen Stärken.
Die Projektevaluation zeigt, wie wichtig es für den Selbstwert der Jugendlichen und ihrer Eltern ist, dass bei „komm auf Tour“ die individuellen Potentiale und nicht primär Defizite gesehen werden. Fast zwei Dritteln der befragten Jugendlichen hat die Teilnahme am Parcours geholfen, sich die eigene Zukunft konkreter vorzustellen (65 Prozent). Weit mehr als die Hälfte der teilnehmenden Mädchen und Jungen wurde durch „komm auf Tour“ angeregt, auch zuhause über ihre Stärken und ihre Zukunft zu sprechen (58 Prozent).
2010 wird „komm auf Tour“ an insgesamt 12 Standorten in Brandenburg umgesetzt. Das landesweite Projekt tragen das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Agenturen für Arbeit im Land Brandenburg und die Regionaldirektion Berlin – Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit mit Unterstützung von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V..
Im Landkreis Dahme-Spreewald arbeiten bei „komm auf Tour“ folgende regionale Akteure der Berufsorientierung und der Lebensplanung zusammen:
- Agentur für Arbeit Cottbus
- Agentur für Arbeit Potsdam
- Amt Lieberose/Oberspreewald
- AWO Regionalverband Brandenburg Süd e.V.
- Caritasverband der Diözese Görlitz e.V.
- DRK Kreisverband Fläming-Spreewald e.V.
- Gemeinde Zeuthen
- IHK Cottbus
- Johanniter Unfallhilfe e.V.
- Jugendmigrationsdienst Diakonisches Werk Lübben e.V.
- Landkreis Dahme-Spreewald
- Ludwig-Leichhardt-Oberschule Goyatz
- Musikbetonte Gesamtschule „Paul Dessau“
- Staatliches Schulamt Wünsdorf
- Stadt Königs Wusterhausen
- Stadtjugendring Königs Wusterhausen e.V.
- Soziale Vielfalt e.V.•
- Technologie- und• Berufsbildungszentrum (tbz) gGmbH (Kompetenzagentur, 2. Chance)
- ZAK GmbH