Knapp die Hälfte aller Radfahrer treten täglich in die Pedale
Auf Einladung des Landkreises Dahme-Spreewald und des Tourismusverbandes Dahme-Seen e.V. wurden am Mittwoch, den 15.12.2010 in Königs Wusterhausen die Ergebnisse des landesweiten Forschungsprojektes „Analyse von Radverkehrsströmen im Land Brandenburg“ präsentiert. Seit Dezember 2009 wurden an 63 Standorten im Land Brandenburg, vier davon im Landkreis Dahme-Spreewald, mit Hilfe fest installierter Zählstellen alle vorbeifahrenden Radfahrer gezählt. Zusätzlich fanden Befragungen der Radler an den Radfernwegen statt.
Raimund Jennert von der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH präsentierte dem interessierten Publikum die ausgewählten Ergebnisse des Projektes. So wurden die meisten Radfahrer auf dem Gurkenradweg von Lübben in Richtung Lubolz gezählt. In beide Richtungen fuhren hier 46.089 Radler. An zweiter Stelle steht die Radzählstelle in Wernsdorf / Ziegenhals, hier zählten die Radzählautomaten insgesamt 39.583 Radfahrer. An allen vier Zählstandorten im Landkreis Dahme-Spreewald wurden insgesamt 927 Interviews mit Radfahrern geführt. Die Mehrheit der Radler war männlich (56%) und über 45 Jahre alt (77,1%). Im Brandenburgweiten Vergleich fahren im Landkreis überdurchschnittlich viele Radfahrer das ganze Jahr über Rad (51%, Brandenburg gesamt 46%) und knapp die Hälfte davon treten täglich in die Pedale (47%), im gesamten Land Brandenburg liegt dieser Anteil nur bei 39,6%. Die große Mehrheit der Rad-Tagesausflügler benutzt zur Orientierung eine Fahrradkarte oder einen Radreiseführer (82,3%). Anders als im übrigen Brandenburg übernachten im Landkreis Dahme-Spreewald 64,7% aller Radreisenden im Hotel. Diese Zahl liegt im Landesdurchschnitt nur bei 29,1%. Die durchschnittliche Tagesetappe der Radreisenden liegt zwischen 40 und 50 km. Mehr zur Radverkehrsanalyse Brandenburg findet man im Internet unter www.radverkehrsanalyse-brandenburg.de.
Im zweiten Teil der Veranstaltung sprach Dirk Wetzel, Projektmanager des Brandenburger Netzwerks „Aktiv in der Natur“, zur wirtschaftlichen Bedeutung des Radtourismus in Deutschland. Er stellte verschiedene Möglichkeiten vor, wie man als touristische Anbieter vom Radtourismus profitieren kann. Beispielsweise fördert die bundesweite Initiative des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) die Zertifizierung „Bett und Bike“ für fahrradfreundliche Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe. Voraussetzungen für „Bett und Bike“ sind unter anderem die Bereitstellung eines Fahrradreparatur-Sets, ein Übernachtungsangebot für eine Nacht, ein Trockenraum für nasse Kleidung und eine gesicherte Abstellmöglichkeit für Fahrräder.
Im Verlauf der Veranstaltung sprach Susanne Thien, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Dahme-Seen e.V. zur wachsenden Bedeutung radtouristischer Initiativen im Landkreis Dahme-Spreewald, welche Dana Klaus, Mitarbeiterin des Tourismusverbandes, mit einer Darstellung der dreizehn Hauptradrouten untersetzte. Beide verwiesen auf die Ergebnisse der „Arbeitsgruppe Rad“ des Landkreises Dahme-Spreewald, die seit April 2009 als Schnittstelle zwischen Tourismus- und Alltagsradverkehr arbeitet.
Zum Abschluß präsentierte Raimund Jennert für die Tourismusakademie Brandenburg das Projekt „Brandenburg barrierefrei“. Das einzigartige, benutzerfreundliche Einordnungsprinzip der touristischen Angebote nach Mobilitätseinschränkungen, Seheinschränkungen, Höreinschränkungen, Lernschwierigkeiten und speziellem Ernährungsbedarf ermöglicht dem Gast auf einen Blick die passenden Ausflugsziele zu finden. Die Internetseite www.barrierefrei-brandenburg.de enthält über 500 attraktive barrierefreie Angebote mit vielen wichtigen Tipps und Informationen.
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Ansprechpartner zur Pressemitteilung:
Dana Klaus
Tourismusverband Dahme-Seen e.V.
Bahnhofsvorplatz 5
15711 Königs Wusterhausen
Tel: 03375-25 20 20
Fax: 03375-25 20 10
d.klaus@dahme-seen.de
Foto 1: Radfahrerinnen vor der Touristinformation in Königs Wusterhausen
(Quelle: Tourismusverband Dahme-Seen e.V.)
Foto 2: Befragung der Radfahrer am DahmeRadweg
(Quelle: Tourismusverband Dahme-Seen e.V.)