Pres­se­mit­tei­lung

2011 / 0359 - 25.11.2011

Katasteramt im Wandel

Am 09. November 2011 fand in der Kulturkirche in Luckau ein fachliches Kolloquiums zum Thema 20 Jahre Kataster- und Vermessungswesen im Landkreis Dahme-Spreewald statt.

Im November 1991 existierte der Landkreis Dahme-Spreewald zwar noch nicht, aber mit dem ersten Vermessungs- und Liegenschaftsgesetz für das Land Brandenburg vom 28. November 1991 wurden die rechtlichen Grundlagen für die Einrichtung der Kataster- und Vermessungsämter auf Kreisebene gelegt. Damals zusammengehörig mit dem Grundbuch arbeiteten in den Kreisen Königs Wusterhausen, Lübben und Luckau insgesamt 73 Mitarbeiter. Die neuen Rechtsverhältnisse seit der Wiedervereinigung führten zum grundlegenden Wandel in der Bedeutung von Eigentum an Grund und Boden. In Folge dessen sahen sich die Mitarbeiter einer unglaublichen Antragsflut von Rückübertragungsberechtigten, Teilungs- und Bauwilligen, Investitionsvorrangbescheiden und sonstigen Anträgen gegenüber und lernten parallel dazu die neuen rechtlichen Vorschriften.

Thema des Kolloquiums war vor allem der Rückblick auf die enorme Entwicklung und die Vielzahl der Veränderungen in technischer, rechtlicher und personeller Hinsicht, welche die Kataster- und Vermessungsverwaltung der vergangenen 20 Jahre prägte. Nach dem Grußwort des 1. Beigeordneten Herrn Karl-Heinz Klinkmüller erinnerte sich der ehemalige Amtsleiter des Vermessungsamtes aus dem Hochsauerlandkreis Herr Gerhard Sassenberg an die gemeinsame Zeit beim Aufbau der Vermessungsverwaltung in Luckau. Der Festvortrag von Herrn Manfred Oswald vermittelte interessante Einblicke in sein Berufsleben der vergangenen beiden Jahrzehnte. Herr Oswald bis 1991 beim Regierungspräsidenten in Arnsberg tätig, arbeitete die ersten Wochen seines Einsatzes in Brandenburg im Katasteramt in Lübben, bevor er endgültig in das Ministerium des Innern wechselte, in dem er über viele Jahre die Gesetzgebung der Vermessungsverwaltung in Brandenburg maßgeblich prägte. Nach dem fachlichen Teil folgte ein spezieller Beitrag der Kahnfährfrau Silvia Buchan, die nicht nur den Spreewald mit seinen Eigenheiten und Traditionen vorstellte, sondern den Festredner bei einer Runde Annemarie Polka durch den Saal ganz neue Qualitäten abverlangte.

In weiteren Vorträgen wurde über Spezialarbeiten, wie die Auflösung der Ungetrennten Hofräume zur Schaffung realkreditfähiger Grundstücke oder die umfangreichen Arbeiten im Festpunktfeld und später bei der Überführung der Liegenschaftskarten in die automatisierte Führung der Daten, informiert. Die außerordentlichen Anforderungen an die Kataster- und Vermessungsverwaltung waren ohne die Kollegen aus den Partnerkreisen und die Akteure der freien Wirtschaft nicht zu bewältigen. Der Rückblick des Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs Herr Siegfried Minetzke vermittelte in besonderer Weise die Etappen beim Aufbau seines Vermessungsbüros und die Vielfältigkeit der Anforderungen an den freien Beruf, die er am Beispiel der Vermessungsarbeiten zunächst bei Cargolifter und später bei Tropical Islands eindrucksvoll dokumentierte.

Der Geschäftsführer der Landesvermessung und Geobasisinformation (LGB) Herr Professor Killiches und Herr Reinkensmeier rundeten das fachliche Kolloquium mit Beiträgen zur Entwicklung der Landesvermessung und zum Satellitenpositionierungssystem der deutschen Landesvermessung (SAPOS) ab. Die anwesenden Gäste und Kollegen, aktive und ehemalige Mitarbeiter der Verwaltung erlebten eine interessante und facettenreiche Veranstaltung zur Entwicklung des Kataster- und Vermessungswesens im Landkreis Dahme-Spreewald.