Pres­se­mit­tei­lung

2011 / 0307 - 29.09.2011

Jugendliche entdecken ihre Stärken

Erlebnisparcours zur Berufsorientierung in Königs Wustrhausen
Zum Start des Projektes „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ begrüßte Bildungsdezernent Carsten Saß am 27. September 2011 etwa 60 Luckauer Schülerinnen und Schüler in der Sporthalle des Oberstufenzentrums in Königs Wusterhausen. Hier findet noch bis morgen ein innovativer Erlebnisparcours zur Berufsorientierung und Lebensplanung für Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald statt. Die landesweite Initiative wird von der Landesregierung Brandenburg, der Agenturen für Arbeit und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt.
„Du kannst mehr, als du bislang weißt. Probier aus, was dir Spaß macht, zuhause, in der Schule und im nächsten Praktikum.“ So lautet eine zentrale Botschaft des Projekts „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“, das unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Matthias Platzeck steht. Etwa 700 Jugendliche der 7. und 8. Klassen von zehn Oberschulen aus dem Landkreis entdecken bis zum 30.09.2011 in einem 500 Quadratmeter großen Erlebnisparcours ihre Stärken. Mit Tempo geht es handlungsorientiert durch sechs Stationen: vom Reiseterminal über den Zeittunnel ins Labyrinth und von der sturmfreien Bude über die Bühne in die Auswertung. Je nach Wahl von Aufgabe und Lösungsweg vergibt die Moderation verschiedene Stärken an die Schülerinnen und Schüler. An so genannten „Stärkeschränken“ mit spannenden Materialcollagen erfahren die Jugendlichen am Schluss, welche Tätigkeiten und Berufsfelder zu ihren Stärken passen. Auf diese Weise werden Jugendliche mit schlechteren Startchancen frühzeitig und handlungsorientiert unterstützt, verschiedene Wahlmöglichkeiten für die geschlechtersensible Gestaltung ihrer beruflichen und ihrer persönlichen Zukunft zu erkennen.
„Wir haben verschiedene Initiativen zur Berufsorientierung in unserem Landkreis etabliert. Ich denke an das Projekt „Start2Fly“, an die Ausbildungsmesse und an die Berufswahlpässe“, sagte Carsten Saß. Alle diese Aktionen würden erst ab der neunten Klasse greifen. Weil „Komm auf Tour“ sich bereits an die Jugendlichen der siebenten und achten Klasse wende, habe sich der Landkreis dazu entschlossen, aktiv an der Initiative mitzuwirken, erklärte Saß. „Unser Anliegen ist es, den Mädchen und Jungen im spielerischen Rahmen zu ermöglichen, ihre Stärken zu finden“, ergänzte Teamleiter Peter Limpächter von der Agentur für Arbeit Potsdam. Organisator Till Hoffmann vom Kommunikationsbüro sinus wusste aus Erfahrung, dass der Erlebnisparcours landauf und landab großes Interesse wecke. Insgesamt zehn Mal im Jahr sei die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit dem Berufsorientierungsprojekt auf Tour, nächste Station sei der Landkreis Oberhavel. „Wichtig ist uns vor allem das Thema Lebensplanung“, betonte Hoffmann.
Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegen den Einfluss eingeschränkter Berufsperspektiven bildungsferner Jugendlicher auf deren persönliche Lebensgestaltung. In der Tendenz riskieren sie häufiger ungeplante Schwangerschaften und haben eher Schwierigkeiten, gleichberechtigte Beziehungen aufzubauen. Die Entwicklung realisierbarer Zukunftsperspektiven ist neben Verhütungsinformation der wirkungsvollste Beitrag zur Prävention unerwünschter Schwangerschaften. Dazu gehören die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und das Vertrauen in die eigenen Stärken. Diese zu kennen, hilft weiter: im Alltag, in Beziehungen und natürlich vor allem, wenn die Berufswahl ansteht.
Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agenturen für Arbeit sind in den Parcours eingebunden. Sie können so auf den Erfahrungen von „komm auf Tour“ in den weiteren Berufsorientierungen, individuellen Beratung und der Vermittlung einer Berufsausbildungsstelle aufbauen.
Über den Erlebnisparcours hinausgehend fördert „komm auf Tour“ eine Zusammenarbeit von Schulen, Eltern sowie außerschulischen Partnerinnen und Partnern der Berufsorientierung und Lebensplanung. Die Mütter und Väter der teilnehmenden Jugendlichen erfahren bei einem Informationsabend im Erlebnisparcours, wie sie ihre Tochter oder ihren Sohn bei dem Prozess der Berufswahl und Lebensplanung bis zum Schulabgang konkret unterstützen können. Die Lehrkräfte erhalten Anregungen, um die Themen in der Schule nachhaltig zu vertiefen.
Das Team von „Komm auf Tour“ ist in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal im Landkreis Dahme-Spreewald unterwegs.

Bildunterschrift: Schüler aus der Oberschule Luckau im Zeittunnel
Bild: Heidrun Schaaf