„Inventur“ im LDS
Im Rahmen des Zensus 2011 hatte die Erhebungsstelle Lübben ca. 21.000 Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Dahme-Spreewald zu befragen. Dazu waren seit Mai des Jahres 241 ehrenamtlich eingesetzte Erhebungsbeauftragte im Einsatz. 628 Bürgerinnen und Bürger waren persönlich nicht erreichbar und wurden durch die Erhebungsstelle Lübben angeschrieben. Bis heute stehen die Antworten von 30 Befragten noch aus. Die Auskunftspflichtigen erhalten erneut ein Erinnerungsschreiben. Bei Nichtreaktion kann sogar ein Zwangsgeld von 300 € erhoben werden. Die Auskunftspflicht bleibt dennoch bestehen.
Bundesweit am 9. Mai startete der Zensus 2011. Es ist die erste Volkszählung in Deutschland seit fast 25 Jahren. Die Ergebnisse des Zensus 2011 liefern Basisdaten, die wiederum die Grund¬lage für viele Entscheidungen bei der Infrastrukturplanung darstellen: So ist es zum Beispiel wichtig, genau zu wissen, ob eher Kindergartenplätze, Schulen oder Altenheime benötigt werden. Dazu braucht man aktuelle und verlässliche Daten.
Hintergrund:
Der Zensus verfolgt zwei Ziele. Ganz wichtig ist die Feststellung der amtlichen Einwohner¬zahlen Deutschlands. Ob Länderfinanzausgleich, die Einteilung der Bundestagswahlkreise, die Stimmenverteilung der Bundesländer im Bundesrat oder die Sitze Deutschlands im Europaparlament – all das hängt von aktuellen Einwohnerzahlen ab. Auch eine ganze Reihe von Statistiken basieren darauf, so zum Beispiel die Berechnung des jährlichen Bruttoin¬landsprodukts (BIP) pro Kopf.
Ein zweites wesentliches Ziel des Zensus ist es, Informationen zum Wohnraum, zur Bildung und zum Erwerbsleben zu gewinnen. Wie viele Erwerbstätige gibt es, wie viele Menschen davon sind selbstständig? Wo werden in den kommenden Jahren wie viele Kinder einge¬schult? Wie viele Wohnungen gibt es in Deutschland und wie sind sie ausgestattet? Um diese Fragen zu beantworten, braucht man genaue und aktuelle Strukturdaten, die nur ein Zensus liefert. Die Politik kann nur so fundierte Entscheidungen treffen.