Gute Signale für den Wassertourismus an der Schleuse Neue Mühle
Erleichtert zeigte sich der für Tourismus zuständige Kreisdezernent Wolfgang Schmidt am Freitag nach einem Vor-Ort-Termin an der Schleuse Neue Mühle (Königs Wusterhausen) mit Michael Scholz, Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Berlin (WSV).
Hintergrund war eine Pressemeldung des WSV, wonach für den Ersatzneubau des defekten Wehres mit Zwischenlösungen ein Zeitraum von fünf Jahren geplant wurde, währenddessen die vorhandene Bootsschleppe für Kanus, Ruderboote etc. nicht genutzt werden kann. Auch die kleinen Boote müssen somit geschleust werden.
Susanne Thien, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Dahme-Seen, wies in der letzten Sitzung des Kreistourismusausschusses auf Befürchtungen hin, wonach sich die lange Bauzeit vor allem auf den muskelbetriebenen Wassersport und die gut beworbene „Märkische Umfahrt“ negativ auswirken könnte. Es wurden vor allem sehr lange Wartezeiten an der Schleuse erwartet, wenn neben den Sport- und Charterbooten auch Paddelboote, Kanus etc. mit geschleust werden müssen. Die Ausschussmitglieder beauftragten mit einem einstimmigen Beschluss die Verwaltung, hier schnell im Interesse des Tourismus tätig zu werden und Lösungen zu finden.
Schleusenwärterin Helga Mellenthin - übrigens 2009 zur 3. freundlichsten Schleusenwärterin Deutschlands gekürt - konnte aus ihrer langjährigen Praxis am meisten zur Beruhigung beitragen. „Die meisten nutzen schon immer die Schleuse als willkommene Pause und kleines Highlight auf ihrer Tour. Die Bootsschleppe ist doch vielen zu anstrengend.“ Die kleinen Boote werden beim Schleusen in der Regel bevorzugt. Die Wartezeit beträgt auch in Spitzenzeiten meist nur zwischen 30-60 Minuten. Da die muskelbetriebenen Boote schon in den frühen Morgenstunden kommen, ist die Wartezeit normaler Weise noch deutlich kürzer. Michael Scholz konnte weitere gute Nachrichten übermitteln: ab dem 1. Mai ist die Schleuse wieder von 07.00 – 20.00 Uhr besetzt, ab 01. Juni bis 31. August sogar bis 22.00 Uhr. „Mit diesen verlängerten Öffnungszeiten passen wir uns flexibel den Wünschen der Kunden und Touristiker an“ so Scholz.
Auslöser der Bauarbeiten war vor allem das Hochwasser des letzten Winters. Da auch in den kommenden Jahren stets mit Hochwasser zu rechnen ist, müssen komplizierte Zwischenlösungen gefunden werden um auch während der Bauphase regulieren zu können. Wie bei allen Baustellen müssen auch hier gewisse Einschränkungen hingenommen werden. Schmidt ist nachdem Gespräch auch optimistisch, dass die Bauzeit von fünf Jahren nicht benötigt wird, sofern die Wetterumstände es zulassen. „Der Aufwärtstrend im Reisegebiet Dahme-Seen und auf der Märkischen Umfahrt kann weiter gehen. Die kleinen Einschränkungen nehmen wir im Interesse des Hochwasserschutzes und auch einer besseren touristischen Infrastruktur für die Zukunft gerne hin.“