Grundstücksmarktbericht 2010
Grundstücksmarktbericht 2010 für den Landkreis Dahme-Spreewald und Grundstücksmarkt im 1. Halbjahr 2011
Die Kauffallzahlen am Grundstücksmarkt des Landkreises Dahme-Spreewald nahmen im Jahr 2010 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um ca. 9 % zu. Die meisten Kauf-fälle wurden in Königs Wusterhausen (531), die geringsten Kaufbewegungen in Eich-walde (60) verzeichnet.
1. Halbjahr 2008 2009 2010
Anzahl Verträge 2.779 2.751 3.022
Veränderung zum Vorjahr - 8 % - 1 % + 2 %
Geld Mio € 249 183 414
Veränderung zum Vorjahr + 2% - 27 % + 126 %
Der Geldumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr rapide an. Dafür sorgten einzelne um-satzstarke Markttransaktionen im gewerblichen Bereich. Im brandenburgischen Lan-desmittel stieg der Geldumsatz deutlich um 26 %, Dahme-Spreewald war erstmals um-satzstärkster Landkreis.
Baureife Wohnbauflächen und bebaute Grundstücke für den individuellen Wohnbedarf waren ungebrochen nachgefragt.
Die größten Geldumsätze gab es in Wildau (205 Mio €), Schönefeld (55 Mio €) und Königs Wusterhausen (43 Mio €). Den geringsten Geldumsatz verzeichnen Golßener Land, Heideblick, Märkische Heide und Unterspreewald mit je ca. 3 Mio €.
Die Wohnbaulandpreise waren weitgehend stabil.
Die Grundstückswertentwicklung im Zusammenhang mit dem inzwischen im Ausbau fortschreitenden Flughafen Berlin-Bran¬den¬burg International BER in Schönefeld ver-zeichnete im Jahr 2010 keine signifikante von der allgemeinen konjunkturellen Wert-entwicklung abgekoppelte Tendenz in den vom Ausbau und seinen prognostizierten Folgen betroffenen Gemeinden. In der zweiten Jahreshälfte führte die aufflammende Flugroutendiskussion jedoch zu spürbarer Kaufzurückhaltung in den potentiell am schwersten vom zukünftigen Fluglärm betroffenen Standorten.
Der landwirtschaftliche Bodenmarkt verzeichnete wiederholt deutliche Preissteigerun-gen. Tendenziell führt die bemerkbare Angebotsverknappung landwirtschaftlicher Grundstücke zu deutlich reduzierten Flächenumsätzen. Die Bodenrichtwerte für Acker- (0,25 bis 0,70 €/m²), Grünlandflächen (0,20 bis 0,40 €/m²) und forstwirtschaftliche Nut-zungen (0,20 bis 0,30 €/m²) stiegen nahezu kreisweit an.
Der Grundstücksmarktbericht kann gegen eine Gebühr von 22,50 € bei der Geschäfts-stelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald, Reutergasse 12, 15907 Lübben (Spreewald) erworben werden. Eine Kurz-fassung kann auszugsweise unter
www.gutachterausschuss-bb.de/LDS/pdf/gmb2010_lds.pdf
kostenfrei eingesehen werden.
Im 1. Halbjahr 2011 zeigt sich der Grundstücksmarkt im Landkreis Dahme-Spreewald sehr verhalten. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verringerte sich die Anzahl der ab-geschlossenen Kaufverträge um 21 % und der Geldumsatz ging um mehr als 45 % zu-rück. Gründe dafür sind im zurückhaltenden Kaufverhalten der Marktteilnehmer im nörd-lichen Kreisgebiet und in beginnender lokaler Angebotsverknappung in einigen attrakti-ven Wohnstandorten zu sehen. Die Anhebung der Grunderwerbsteuer zum 1.1.2011 hat über mögliche Vorzieheffekte im vorigen Jahr wohl nur relativ wenig zum Rückgang beigetragen.
Das Bodenwertniveau zeigt sich in der ersten Jahreshälfte weitgehend stabil und weist vereinzelt steigende Tendenzen auf. Diese Aussage gilt auch für die meisten vom Flug-lärm bedrohten Standorte im Umfeld des neu entstehenden Flughafens BER.