ELER-Projekt des Monats: Dahme-Spreewald Vorreiter beim Moorschutz
Jeden Monat stellt das Brandenburger Landwirtschaftsministerium ein Förderprojekt in den Mittelpunkt, das vom Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt wird. Das ELER-Projekt des Monats Juni zeigt, wie über ELER-Förderung ein Moor geschützt wird. Moore zählen zu den artenreichsten und mittlerweile am stärksten gefährdeten Lebensräumen in Deutschland und Europa.
Die über lange Zeiträume in grundwassergeprägten Landschaften gespeicherten organischen Substanzen in Form von Torf, Mudde oder Humus sind bedeutende CO2-Speichersysteme und haben so auch positive Auswirkungen bei der Reduzierung des klimarelevanten Gases. Allerdings können Moore diese Funktion nur bei gleichmäßig hohen Wasserständen wahrnehmen. Tief greifende Entwässerungsmaßnahmen haben etliche der Brandenburger Moore verschwinden beziehungsweise schrumpfen lassen. Aus einst von Wasserüberschuss geprägten Niederungsstandorten wurden Wassermangelstandorte.
Bedeutende CO2-Speichersysteme
Bei der Moorrevitalisierung, wie sie der Landkreis Dahme-Spreewald beispielhaft umgesetzt hat, geht es darum, die Moore wieder in wachsende, Torf speichernde Ökosysteme zurückzuführen. Nicht zuletzt, weil sie auch einen der bedeutendsten des Festlandes darstellen. Die entwässerten Moore Brandenburgs hingegen geben jährlich mit 6,6 Millionen Tonnen CO2-Aquivalenten sehr große Mengen an klimaschädlichen Gasen ab – mehr als der brandenburgische Verkehr.
Vegetation und Wasserhaushalt wieder im Lot
Ganz in der Nähe der Stadt Lieberose im Landkreis Dahme-Spreewald liegt eines der aktuell bedeutendsten Braunmoosmoore in Brandenburg überhaupt - der Möllnsee. Die Revitalisierung des Moorgebiets „Alter Teich“ und die Entsandung am Möllnsee ist das erste Moorschutzprojekt, das ein Brandenburger Landkreis in eigener Regie umsetzt.
Der „Alte Teich“ westlich des Möllnsees ist ein gelungenes Beispiel, wie mit Hilfe von Mitteln des ELER und des NaturSchutzFonds Brandenburg Moorschutz voran gebracht wurde.
Er besteht aus mehreren Einzelmooren, wovon eines ein besonders wertvolles Torfmoosmoor darstellt. Die Fläche im FFH-Gebiet „Lieberoser Endmoräne und Staakower Läuche“ ist ein Natura-2000-Gebiet und umfasst 25 Hektar.
Mit den umgesetzten Maßnahmen wurden Grabensysteme unwirksam gemacht, Stauwirkungen im Einzugsgebiet des Möllnsees verbessert und wertvolle Moorflächen entsandet. Seltene Vogelarten wie Rohrdommel und Wasserralle siedeln sich wieder an.
Die ELER-Mittel wurden für die Revitalisierung des Moorgebietes „Alter Teich“ und Entsandung zur Wiederherstellung und Ausbreitung der Braunmoosmoorvegetation am Möllnsee im Naturschutzgebiet „Lieberoser Endmoräne“ basierend auf dem Moorschutzrahmenplan 2007 eingesetzt. Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten beliefen sich insgesamt auf 42.550 Euro. Davon wurden aus Mitteln des ELER 35.812 Euro und aus Mitteln des NaturSchutzFonds 6.738 Euro bereitgestellt. Der Förderung lag die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER zugrunde.