Die „Route 66“ in Brandenburg
Wanderexperten aus Berlin und Brandenburg trafen sich zur dritten Landeskonferenz des 66-Seen-Weges
Unter großer Beteiligung fand am 2. Juni die dritte Landeskonferenz zum 66-Seen-Wanderweg statt. Vertreter der Landkreise, der Tourismusverbände sowie Wanderwegewarte und Wanderführer aus Berlin und Brandenburg hatte das Netzwerk „Aktiv in der Natur“ nach Königs Wusterhausen eingeladen. Ziel war es, alle Anrainer des überregionalen Wanderweges an einen Tisch zu bekommen, Probleme zu diskutieren und neue Marketingmaßnahmen zu besprechen.
Der 66-Seen-Weg verläuft über 400 Kilometer einmal rund um Berlin. In mehreren Etappen genießt der Wanderer die Schönheit des Berliner Umlandes und passiert dabei mehr als 66 Seen. Die Idee dazu entstammt der Wanderleidenschaft des Kreiswegewartes in Dahme-Spreewald Manfred Reschke. Der Berliner machte sich bereits Ende der 1970er Jahre auf die Suche nach der schönsten Berlinumrundung für Wanderer. Mittlerweile sind mehrere Buchtitel zum Weg erschienen und allein das Standardwerk zum 66-Seen-Weg von Reschke verkaufte sich bereits 23.000 Mal. Die siebente Auflage erscheint noch in diesem Jahr.
Die Erfolgsgeschichte des Weges verdankt man der frühzeitigen Einbindung der Strecke in das Netz der Regionalparkrouten. Die Gründung eines Fördervereins hat dazu beigetragen, den Weg immer weiter zu verbessern über die Grenzen des Landes bekannt zu machen.
Probleme hat es dennoch immer wieder gegeben. Mancherorts wurde die Wegeführung durch neue Zuständigkeiten erschwert oder verändert. Markierungen wurden über die Jahre entfernt oder einfach nicht mehr gepflegt.
Seit 2008 haben die Mitglieder im Netzwerk „Aktiv in der Natur“ das Thema Wandern im Land Brandenburg stärker in den Fokus gerückt. Reiseregionen, wie die Uckermark oder der Fläming, haben sich den beliebten Freizeitsport auf die Fahnen geschrieben und wollen auch das Flachlandwandern attraktiver machen. In diesem Zusammenhang will man nun auch die Probleme des 66-Seen-Weges angehen und Defizite in der Beschilderung oder bei der Ausstattung von Rastplätzen beseitigen. Manfred Reschke, als Veteran des Weges, lief im vergangenen Jahr alle 17 Tagesetappen ab und erfasste die Strecke mit einem GPS-Gerät. So soll es den Verantwortlichen leichter fallen, Lücken in der Infrastruktur zu lokalisieren und zu verbessern.
Auch die Vermarktung des Weges soll professioneller gestaltet werden. Eine neue Webseite für den Weg ist ebenso geplant wie die Neuauflage einer Broschüre. Und auch die stetig steigende Nachfrage nach Wanderreisen auf dem 66-Seen-Weg inklusive Übernachtung und Gepäcktransport steht ganz oben auf der Dringlichkeitsliste der Touristiker.
Einen großen Ansporn haben die Verantwortlichen bereits. Der 66-Seen-Weg ist nominiert für die Wahl zu Deutschlands schönsten Wanderwegen 2014 in der Kategorie „Route um eine Metropolregion“. Im August kürt die Jury des Wandermagazins den Sieger. „Die Chancen auf den Titel sind gut“ meint Manfred Reschke, „aber auch ohne Siegertitel gehört der 66-Seen-Weg schon jetzt zu den beliebtesten Wanderwegen Deutschlands“.