Der Gutachterausschuss informiert:

Der Immobilienmarkt im Landkreis Dahme-Spreewald war von 2021 bis 2023 von einem gravierenden Rückgang des Marktgeschehen geprägt. Im Jahr 2024 erlebte der Grundstücksmarkt eine Erholung, was sich in einer Zunahme der abgeschlossenen Kaufverträge und des Umsatzvolumens widerspiegelt.
Es ist ein Anstieg der Anzahl der Kaufverträge (+ 6 %) und des Geldumsatzes (+ 21 %) zu verzeichnen. Der Rückgang des Flächenumsatzes (- 5 %) ist durch die gesunkenen Umsätze der land- und forstwirtschaftlich genutzten Grundstücke begründet.
Anzahl Verträge |
Veränderung zum Vorjahr |
Flächenumsatz ha |
Veränderung zum Vorjahr |
Geldumsatz Mio. € |
Veränderung zum Vorjahr |
|
2023 | 2.071 |
- 18 % |
1.801 |
+ 33 % |
553 |
- 40 % |
2024 | 2.205 |
+ 6 % |
1.718 |
- 5 % |
670 |
+ 21 % |
Darstellung Anzahl der Kauffälle pro Quartal

Im Berichtsjahr wurde der größte Anteil am Geldumsatz mit rund 30 % (198 Mio. €) in der Stadt Königs Wusterhausen registriert. Danach folgen die Gemeinde Schönefeld (105 Mio. €), Bestensee (69 Mio. €), Gemeinde Zeuthen (49 Mio. €) und die Gemeinde Schulzendorf (43 Mio. €). Den geringsten Geldumsatz verzeichnet die Gemeinde Heideblick (5 Mio. €).
Der Index für Wohnbaulandflächen im Berliner Umland stellt die Preisentwicklung nachvollziehbar dar und hat sich zwischen 2014 und dem Berichtsjahr 2022 auf das 5,4-fache gesteigert. Zwischen 2022 und 2024 wurde ein Rückgang um 27 % registriert.
Bodenpreisindexreihe für das Berliner Umland

Die Indexreihe für Bestensee, Heidesee und Schenkenländchen verläuft ähnlich der des Berliner Umlandes. Ab 2014 sind die Wohnbaulandpreise merklich angestiegen und haben sich auf das ca. 4,7-fache bis 2022 erhöht, seit 2022 ist ein Rückgang um 21 % zu verzeichnen.
Die Wohnbaulandpreise im Bereich Lübben und Luckau konnten auch im Jahr 2024 einen Anstieg verzeichnen und sind seit 2022 um 24 % gestiegen.
Im Bereich Lieberose/Oberspreewald, Märkische Heide, Unterspreewald und Heideblick sind ab 2016 die Wohnbaulandpreise merklich angestiegen und haben sich auf das ca. 3,0-fache bis 2024 erhöht.
Der Trend, dass wegen der deutlich gestiegenen Preise im Berliner Umland Bauwillige immer häufiger auf die weiteren Regionen im Landkreis ausweichen, hält auch im Jahr 2024 auf niedrigem Gesamtniveau an.
In der folgenden Tabelle wird die „Rangliste 2024“ der Ämter und Gemeinden mit der Anzahl der verkauften Bauplätze absteigend gezeigt.
Amt/Gemeinde/ Stadt |
Anzahl | |
2023 | 2024 | |
Königs Wusterhausen |
40 | 47 |
Zeuthen |
6 | 19 |
Bestensee |
8 | 14 |
Schulzendorf |
3 | 11 |
Heidesee |
12 | 9 |
Lübben |
9 | 9 |
Mittenwalde |
8 | 9 |
Unterspreewald |
9 | 9 |
Wildau |
3 | 6 |
Märkische Heide |
0 | 5 |
Schenkenländchen |
5 | 5 |
Lieberose/Oberspreewald |
3 | 4 |
Luckau |
7 | 4 |
Schönefeld |
5 | 4 |
Eichwalde |
1 | 3 |
Heideblick |
0 | 1 |
Die Grundstückswertentwicklung im Zusammenhang mit dem Flughafen Berlin-Brandenburg BER in Schönefeld verzeichnete auch mit der Eröffnung im Jahr 2020 keine von der allgemeinen konjunkturellen Wertentwicklung abgekoppelte Tendenz in den betroffenen Gemeinden.

Das Preisniveau der Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke zeigt eine leicht sinkende Entwicklung und erreichte im Durchschnitt 397.000 € (-2 %) für ein freistehendes Einfamilienhaus im Landkreis Dahme-Spreewald.
Durchschnittlicher Kaufpreis freistehender
Ein- und Zweifamilienhäuser
Der Grundstücksmarkt im Landkreis Dahme-Spreewald verzeichnet bei Doppel- und Reihenhäusern im vierten Jahr in Folge einen Umsatzrückgang (2024: - 19 %) hinsichtlich der Anzahl der abgeschlossenen Kaufverträge. Der Geldumsatz ist um 14 % zurückgegangen.
Der Umsatz (Anzahl Kaufverträge) im Teilmarkt der Eigentumswohnungen verzeichnet im Auswertezeitraum ein Plus von 16 %. Ebenso deutlich steigt der Geldumsatz. Dieser weist einen Zuwachs um 27 % auf.
Wohnflächenpreise für Eigentumswohnungen mit einem Baujahr nach 1990:
Jahr | Region | Anzahl |
Wohnfläche m² |
Preis €/m² WF |
Preis €/m² WF |
|
2023 |
Berliner Umland |
124 | 75 |
2.000–6.319 |
4.231 |
|
Weiterer Metropolenraum |
66 | 73 |
1.583–6.544 |
4.912 |
||
2024 |
Berliner Umland |
193 | 77 |
2.054–6.212 |
4.457 |
+5 % |
Weiterer Metropolenraum |
39 | 39 |
1.829–6.644 |
4.677 |
-5 % |
Das Wertniveau für landwirtschaftliche Flächen im Landkreis Dahme-Spreewald hat sich im Jahr 2024 gegenüber dem Jahr 2023 wie folgt verändert:
Ackerland (A): - 4 %
Grünland (Gr): + 7 %
Im Grundstücksmarktbericht 2024 konnten bezüglich Ackerflächen erstmalig für drei Bodenrichtwertzonen (Golßen, Luckau und Schenkenländchen) Umrechnungskoeffizienten (Ackerzahl) bestimmt werden, d. h. es konnte eine Abhängigkeit des Kaufpreises von der Ackerzahl festgestellt werden.
Seit 2022 gilt, dass Bodenrichtwerte für Forstflächen keinen Wertanteil für den Aufwuchs enthalten. Ab dem 1. Januar 2025 wird diese Regelung im Land Brandenburg vollständig umgesetzt. Dadurch beziehen sich die Bodenrichtwerte für forstwirtschaftliche Flächen erstmals auf unbewaldete, also fiktiv unbestockte Grundstücke. Ein Vergleich mit den Vorjahreswerten ist daher nicht möglich.

Der Gutachterausschuss Dahme-Spreewald veröffentlicht seit einigen Jahren als zusätzliche Information Mietenspannen im Grundstücksmarktbericht.
Seit dem 1. März 2019 können die Bodenrichtwerte und der Grundstücksmarktbericht im Rahmen der Open-Data Initiative gebührenfrei genutzt werden.
Der aktuelle Grundstücksmarktbericht steht zum kostenfreien Download für jedermann zur Verfügung.
Druckexemplare des Grundstücksmarktberichtes sind gebührenpflichtig (46,- €) bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald, Reutergasse 12, 15907 Lübben (Spreewald) zu erwerben.