Pres­se­mit­tei­lung

2011 / 0013 - 07.01.2011

Den ersten Arbeitsmarkt fest im Blick

Rund zehn Millionen Euro stehen dem Jobcenter Dahme-Spreewald in diesem Jahr für Leistungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung. Rund 82 Prozent der finanziellen Mittel werden für die Vermittlung der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in den ersten Arbeitsmarkt aufgewendet. „Im letzten Jahr meldete uns die Wirtschaft in Dahme-Spreewald rund 35 Prozent mehr Arbeitsplätze als 2009. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch in diesem Jahr fortsetzt. Von daher ist es nur konsequent, dass das Jobcenter seine Ressourcen vor allem dafür aufwendet, dass auch die Arbeitslosengeld II-Bezieher davon profitieren und einen Job auf dem regulären Arbeitsmarkt finden“, unterstreicht Edelgard Woythe, Leiterin der Potsdamer Arbeitsagentur.

Mit einem Finanzaufwand von rund 2,8 Millionen Euro, dem größten Posten der Haushaltsplanung, soll rund 800 Arbeitslosengeld II-Beziehern die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung er-möglicht werden. „Entsprechend der aktuellen Arbeitskräftenachfrage im Landkreis legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Ausbildung von Fachkräften im sozialen Bereich und im Gesund-heitswesen. Auch dem Baugewerbe gehen die qualifizierten Mitarbeiter aus – hier sehen wir ebenfalls ein exponiertes Handlungsfeld. Eine besonders nachhaltige Orientierung auf Branchen der Luft- und Raumfahrt wird vorbereitet“, führt Landrat Stephan Loge fort.

Zudem plant das Jobcenter dieses Jahr ein Budget von 1,3 Millionen Euro ein, um mehr als 1.000 Jobcenter-Kunden Probebeschäftigungen, Bewerbungscoachings und arbeitsplatzbezogene Unter-weisungen anbieten zu können. 2,2 Millionen Euro sollen zudem dafür aufgewendet werden, um Arbeitgeber dabei zu unterstützen, auch Menschen mit so genannten Vermittlungshemmnissen ein-zustellen und um Arbeitslosengeld II-Empfängern mit Existenzgründungsabsichten einen fundierten Weg in die Selbstständigkeit zu ermöglichen.

„Natürlich wird es auch den zweiten Arbeitsmarkt, wenn auch in geschmälerter Form, im Landkreis Dahme-Spreewald weiterhin geben“, unterstreicht Heinz-Wilhelm Müller, Leiter der Cottbuser Ar-beitsagentur. Zugleich stellt er allerdings klar: „Vordergründiges Ziel des Jobcenters ist es, die Ar-beitslosengeld II-Bezieher auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Die Chancen auf einen regulären Job sind derzeit in der Region so gut wie lange nicht.“ Aus diesem Grund werde eine Arbeitsgelegenheit oder eine Bürgerarbeit nur den Menschen angeboten, die kurz- und mittelfristig keine Ein-stellungschance auf dem ersten Arbeitsmarkt hätten. „Hier hilft der zweite Arbeitsmarkt, persönliche Hürden zu überspringen, Selbstvertrauen zu tanken und perspektivisch auf den ersten Arbeitsmarkt zurückzukehren“, veranschaulicht Müller. Er denke zum Beispiel an die Arbeitsgelegenheit Gesundheitsförderung. Zuvor langfristig erkrankte Kunden des Jobcenters erhalten hier abgestimmt auf ihre individuelle Lebenssituation wertvolle Impulse zur gesunden Lebensführung - zum Beispiel in Be-zug auf Bewegungs- und Essgewohnheiten, den Umgang mit Nikotin und Alkohol oder die Bewältigung des Alltagsstresses.

In bewährter Form fortgeführt werden die Sonderprogramme LUNA und STÄRKEN. Alleinerziehende beziehungsweise ältere Arbeitnehmer werden im Rahmen dieser Projekte durch spezialisierte Vermittlungsfachkräfte individuell betreut. Vielfältige Förderangebote sollen ihnen den Weg zurück in den Arbeitsmarkt ebnen.