Berufliches Gymnasium am Oberstufenzentrum Lübben
“Die Errichtung eines beruflichen Gymnasiums am Oberstufenzentrum in Lübben zum neuen Schuljahr 2010/2011 ist in greifbare Nähe gerückt! Die Schüler der 10. Klassen an den Oberschulen und Gymnasien im Landkreis, die sich für dieses Angebot interessieren, können sich ab sofort anmelden.” Dies verkündeten Werner Weiss, Leiter des Staatlichen Schulamts Wünsdorf und Bildungsdezernent Carsten Saß nach einer kurzfristig anberaumten Beratung im Bildungsministerium.
Ausgangspunkt der intensiven Bemühungen war der Besuch des Bildungsministers in der Spreewaldschule Lübben Ende Januar, in der Schüler Möglichkeiten zur Erlangung des Abiturs nach Beendigung der 10. Klasse forderten. “Die große Ernsthaftigkeit der Schüler ermutigte uns, nochmals den Kontakt zum Bildungsministerium zu suchen, um bereits zum neuen Schuljahr dem Bedarf nachkommen zu können”, so Saß weiter.
Während der Beratung konnte das Ministerium von der Notwendigkeit dieses zusätzlichen Angebots im Süden des Landkreises Dahme - Spreewald überzeugt werden. “Die Gesamtschule Zeuthen deckt den Bedarf für Schulwechsler nach der Klassenstufe 10 für den Norden des Landkreises ab. Diese Aufgabe soll dem beruflichen Gymnasium am Oberstufenzentrum in Lübben zukommen. Damit wird die Schullandschaft im Landkreis um ein Angebot reicher”, so Schulleiter Klaus-Ulrich Tölpe.
Entscheidend für die Genehmigung dieser neuen Schulform sind nun ausreichend Anmeldungen von Schülern. Bereits am 6. März lädt das Oberstufenzentrum Lübben alle interessierten Schüler und Eltern zum Tag der offenen Tür, um sich ein Bild von den Angeboten machen zu können. Bildungsdezernent Carsten Saß erläuterte zum Verfahren weiter: “Wir benötigen nach den Vorschriften regulär 40 Anmeldungen. Nach den Hinweisen der Schulleiter der weiterführenden Schulen sind wir sicher, dass der Bedarf für dieses Angebot nachgewiesen werden kann. Ich bin mir auch sicher, dass sich das Bildungsministerium der demographischen Entwicklung und den besonderen Gegebenheiten vor Ort nicht verschließen wird, falls wir in der Kürze der Zeit weniger Anmeldungen zu verzeichnen hätten.”
„Die Stärken eines beruflichen, oft auch als technisches Gymnasium oder Wirtschaftsgymnasium bezeichnet, liegen in der fachlichen Orientierung. Neben den allgemeinbildenden Fächern werden zusätzlich berufsbezogene angeboten. Es gibt auf dem Weg zum Abitur beispielsweise Fächer wie Wirtschaftswissen-schaften, Recht oder Technik.“ erläutert Schulleiter Klaus-Ulrich Tölpe die Vorzüge der neuen Schule. Die Wirtschaft sowie die Hochschulen sehen gerade in dem vorhandenen beruflichen Qualifizierungsvorteil beste Voraussetzungen für einen sicheren Einstieg in ein erfolgreiches Studium oder die Realisierung der Wunschausbildung.
„Wir versprechen uns außerdem eine wirksame Stärkung der Oberschulen im Landkreis, wenn der Entscheidungsdruck auf die Eltern am Ende der Grundschulzeit wegen der Schulwahl entfällt, da wir eine neue Durchlässigkeit und zusätzliche Bildungschancen schaffen werden.“ ergänzt Bildungsdezernent Carsten Saß.
Schülerinnen und Schüler können sich ohne den gymnasialen Zwang bis zum Ende der 10. Klasse entwickeln. Erst zum Abschluss der Oberschule treffen die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihren Leistungen, Interessen und Neigungen die Wahl bezüglich einer Berufsausbildung oder einer weiteren schulischen Karriere am beruflichen Gymnasium.
Wie sieht die schulische Laufbahn für interessierte Schülerinnen und Schüler aus?
Nach der 10. Klasse und mit der Empfehlung für die Gymnasiale Oberstufe oder direkt nach der Jahrgangsstufe 10 am klassischen Gymnasium kann an das Berufliche Gymnasium gewechselt werden. Die 11. Klasse ist die Einführungsphase, in der auch mit den berufsorientierten Fächern begonnen wird. Die Jahrgangsstufen 12 und 13 sind Qualifikationsphase, die mit den zentralen Abiturprüfungen und der Allgemeinen Hochschulreife abschließt.