Aktiv im Klimasschutz – Landkreis Dahme-Spreewald setzt Zeichen
Der Landkreis Dahme-Spreewald lässt ein Klimaschutzkonzept von der Unternehmensberatung Rambøll Management Consulting (Rambøll) für den gesamten Landkreis entwickeln. Ermöglicht wird dieses beispielhafte Projekt dadurch, dass der Landkreis sich erfolgreich um Mittel für ein kommunales Klimaschutzkonzept bei der Bundesregierung beworben hat.
Im Rahmen des Projektes wird eine fortschreibbare Energie- und CO2-Bilanz erstellt, eine Potenzialanalyse angefertigt sowie Szenarien und Maßnahmen entwickelt, um das Ziel einer CO2-Einsparung von 50 Prozent bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Darüber hinaus berechnet Rambøll die zu erwartenden Investitionskosten und ermittelt die regionalen Wertschöpfungspotenziale für den Landkreis Dahme-Spreewald. Zudem erstellt Rambøll Konzepte für ein effektives Klimaschutzmanagement, entwickelt einen Ansatz für die Öffentlichkeitsarbeit und ein Instrument zur Sicherung einer nachhaltigen Kontrolle und Weiterverfolgung der Klimaschutzziele
Doch das ist nicht alles: „Neben diesen technischen und konzeptionellen Aufgaben ist es wichtig, dass betroffene Interessengruppen, in diesem Fall die Mitarbeiter des Landkreis Dahme-Spreewald, aktiv bei diesem Projekt mitwirken“, so Projektleiter Nikolaj Bøggild. Diese Vorgehensweise hat zur Folge, dass die Klimaschutzziele langfristig und öffentlichkeitswirksam bei den relevanten Akteuren verankert werden und so der Erfolg der erarbeiteten Handlungsempfehlungen dauerhaft ist und somit zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt. Im Rahmen des Projekts wurde zudem ein Beirat eingesetzt, der die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes inhaltlich begleitet.
Der Projektplan sieht vor, dass das Ergebnis bis zum 31.10.2010 vorliegt, so dass der Kreistag im letzten Quartal 2010 über die Annahme und Umsetzung des Konzeptes entscheiden kann. Der Landkreis Dahme-Spreewald nimmt bei der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes in Brandenburg eine Vorreiterrolle ein.
Neben Rambøll arbeiten Experten der Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Hamburg (HAW Hamburg) und von MUT-Energiesysteme mit an dem Konzept, dass sich im Detail in sieben Phasen gliedert:
1. Erstellung einer fortschreibbaren Energie- und CO2 –Bilanz: In dieser Phase werden alle kreiseigenen Liegenschaften begutachtet und der Energie- und CO2- Verbrauch festgestellt.
2. Potenzialbetrachtung zur Minderung der CO2-Emissionen: Die ermittelten Daten werden unter Beachtung verschiedener Kriterien analysiert:
• Fuhrpark (u.a. Anzahl, Alter und Art der Fahrzeuge, Laufleistung,
Nutzungsspektrum)
• Gebäude (Nutzungsart und -zeitraum, Baujahr, Energieverbrauch,
Bauphysikalischer Zustand)
• ÖPNV (u.a. Nahverkehrsplan, Park & Ride, Pendlerbeziehungen,
Parkraumbefragung)
• Radverkehr (u.a. Streckennetz, Gesamtverkehrsplan,
radtouristische Lücken)
• Abfall (u.a. Informationen zur logistischen Organisation des
Abfalls, Energetische Verwendung von Abfall)
3. In dieser Phase wird ein Maßnahmenkatalog erstellt, der sowohl technische also auch sensibilisierende Maßnahmen beinhaltet.
4. Leitlinien werden formuliert, die als Basis für das Konzept zum Klimaschutzmanagement dienen.
5. Darstellung der zu erwartenden Investitions- und Maßnahmenkosten: Das bedeutet, dass für die vorgeschlagenen Maßnahmen ermittelt wird, in welchem Verhältnis Anschaffungskosten zur Kostenersparnis durch erhöhte Energieeffizienz stehen beziehungsweise welcher Anteil der Anschaffungskosten in der Region bleibt (regionale Wertschöpfung).
6. Partizipative Erstellung: Es ist eine kontinuierliche Information über den Stand und Projektverlauf geplant. Zudem können sich interessierte Akteure gerne mit Vorschlägen einbringen.
7. Controllinginstrument: Ein Konzept für einen Kontrollmechanismus, der die erreichten Ziele in den nächsten Jahren überprüft, bildet den Abschluss der Konzeptionierungsphase des Klimaschutzkonzeptes.