Maßnahmen

Biotop­maß­nahmen

Über das Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald wurden zwischen 2004 und 2014 insgesamt 17 Maßnahmekomplexe für den Erhalt von Natur und Landschaft umgesetzt.

Maßnahmen zur Verbes­se­rung des Ange­botes an Gewäs­ser­le­bens­räumen
Zu sehen ist der Einlaufbereich des wieder angeschlossenen Altarmes in der Spree unterhalb von Leibsch zum Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald.
© Projektmanagement GRPS

Zu sehen ist die Grafik 'Altarmanschluss' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Gewässerschlingen, die im vergangenen Jahrhundert vom Hauptlauf abgeschnitten wurden, erhielten wieder Anschluss an das Fließgeschehen. Eine Überlaufschwelle im begradigten Abschnitt sorgt dafür, dass der Hauptwasserstrom und der Bootsverkehr durch den Altarm umgeleitet werden. Im ehemaligen Durchstich unterhalb der Schwelle entstanden neue Stillwasserbereiche. Bei Hochwasser wird die Schwelle überströmt. Auf diese Weise wurden 6 Altarme angeschlossen. Gesamtlänge: 1,6 km, z. B. an der Spree, dem Puhlstrom und der Wasserburger Spree.

Zu sehen ist die Grafik 'Einseitige Altarmöffnung' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Einige Altarme wurden entschlammt und ein- oder beidseitig wieder geöffnet, ohne dass der Hauptabfluss hindurchgeführt wird. Sie bilden wertvolle Rückzugsbereiche und Laichgewässer neben dem stärker frequentierten Hauptlauf. Insgesamt 5 Altgewässer sind auf diese Weise wieder angebunden worden: z. B. Andros Teich, der Krebsscherenaltarm und Pielchens Laachen im Raum Schlepzig.

Zu sehen ist die Grafik 'Kleingewässer' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Ein Kleingewässer wurde zu einem Amphibienlaichplatz umgestaltet. Dazu wurde ein ehemaliger Fischteich in der Stauabsenkung Süd zum Rotbauchunkenhabitat umgebaut.

Zu sehen ist die Grafik 'Sohlschwelle' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

In stark eingetiefte Gewässer wurden raue Sohlstrukturen eingebracht, um eine selbstständige Rückhaltung von Sediment zu erreichen und so langfristig das Profil zu verkleinern. Zusätzlich entstehen hier höhere Strömungsgeschwindigkeiten und Verwirbelungen, die gezielt von Fließgewässerarten aufgesucht werden. Die Befahrbarkeit der Fließe blieb erhalten. In der Hauptspree und im Puhlstrom wurden 10 Sohlschwellen eingebaut.

Zu sehen ist die Grafik 'Uferstrukturen verbessern' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Uferstrukturen wurden verbessert, indem Verwallungen (kleine, durch Ablagerungen der Unterhaltungsmaßnahmen entstandene Dämme entlang des Ufers) und Befestigungen zurückgebaut wurden. Künstliche, geradlinige Gewässerläufe wurden mit Einbauten aus Totholz und Kies versehen. An der Hauptspree oder im Rittekanal, aber auch in anderen Fließen wurden die Uferstrukturen auf einer Länge von insgesamt 13 Kilometern aufgewertet.

Zu sehen ist die Grafik 'Entschlammung' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Die Entschlammung von Fließen und Gräben erhöht die Wasserqualität. Deshalb wurden Fließe auf einer Länge von insgesamt 6 Kilometern ausgebaggert und vom Schlamm befreit: Die Maßnahmen wurden in allen Altarmbereichen durchgeführt und punktuell an den neu errichteten Anlagen, z. B. im Kaatschkanal und im Krummen Wehrfließ.

Maßnahmen zur Verbes­se­rung des Biotop­ver­bundes
Zu sehen ist der Fischaufstieg im Schiwanstrom zum Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald.
© Projektmanagement GRPS

Zu sehen ist die Grafik 'Ökologische Durchgängigkeit' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Stauanlagen wurden mit Aufstiegshilfen und Umgehungshilfen für Fische und andere Wasserbewohner ausgerüstet. Konkret sind 29 Anlagen zu ökologisch durchgängigen Bauwerken um- oder neu gebaut worden, z. B. in der Neuen Polenzoa, im Kabelgraben oder im Hartmannsdorfer Randgraben.

Zu sehen ist die Grafik 'Rückbau' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Nicht mehr benötigte wasserwirtschaftliche Anlagen wurden zurückgebaut. So konnten 3 Rohrdurchlässe ersatzlos entfernt werden, z. B. in Janks Buschfließ. 2 Schöpfwerke wurden abgerissen, ein ehemaliges Nebengebäude wurde zum Fledermausquartier umgebaut.

Zu sehen ist die Grafik 'Brücken' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Rohrdurchlässe sind durch ihr enges Profil große Wanderhindernisse, häufig sind sie stark verschlammt, es fehlt an geeignetem Sohlsubstrat und Licht. Sie wurden entfernt und durch Brücken oder Rahmenkanalbauwerke mit großem Durchflussprofil ersetzt. Insgesamt wurden 18 Brücken und Überfahrten hergestellt.

Maßnahmen zur Schaf­fung flie­ßender Gewässer

Zu sehen ist die Grafik 'Wiederherstellung / -belebung' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Verschiedene Fließstrecken wurden wieder an das Gewässernetz angeschlossen und/oder besser mit Wasser versorgt, um damit Gewässerlebensräume zurückzugewinnen. Insgesamt wurden 36 Kilometer Gewässerstrecke „revitalisiert“, z. B. Janks Buschfließ, Lehmannstrom und Krummes Wehrfließ.

Zu sehen ist die Grafik 'Absperrung von Fließen' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Um wertvolle Durchflussmengen in bestimmten Systemen zu halten und die Fließstrecke zu verlängern, wurden sogenannte „Kammerungen“ eingebaut, das sind künstlich geschaffene Schwellen, die das Wasser zurückhalten. Insgesamt wurden 4 Absperrungen hergestellt, z. B. Verbindungen des Lehmannstromes zur Hauptspree.

Maßnahmen zur Wasser­rück­hal­tung zum Schutz der Moore
Zu sehen ist die winterliche Überflutung an der Unteren Wasserburger Spree zum Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald.
© Projektmanagement GRPS

Zu sehen ist die Grafik 'Rückhaltung von Wasser' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Durch Absperrungen mit Überlauf wird Wasser für das Moor zurückgehalten. Um dies zu erreichen, wurden 7 Schwellen eingebaut,
z. B. in der Stauabsenkung Süd und im Lehmannstrom.

Zu sehen ist die Grafik 'Winterüberflutungsflächen' im Zuge des Gewässerrandstreifenprojektes Spreewald. (© spierling-art.de)

Für eine verbesserte Wasserversorgung von Moorflächen wurden 3 künstliche „Winterstaugebiete“ eingerichtet, im Tuschatz, in den Neuendorfer Spreewiesen und in der Stauabsenkung Süd. Gesamtfläche: 380 Hektar.

Grun­d­e­r­werb

Insgesamt wurden rund 510 Hektar Wiesen, Wald- und Sukzessionsflächen erworben. Davon konnten ca. 200 Hektar im Rahmen einer kostenlosen Übertragung von der BVVG übernommen werden, der Rest wurde angekauft.

Etwa 80 Hektar der Projektflächen liegen in der Kernzone des Biosphärenreservates. Rund 50 Hektar Wiesenfläche sind zur Grünlandnutzung unter naturschutzfachlichen Prämissen verpachtet.

Weitere 65 Hektar konnten langfristig gepachtet werden; ihre Nutzung ist entweder vollkommen aufgegeben oder mit Auflagen versehen worden, die den Arten im Spreewald zugutekommen.

Für 20 Hektar Grünlandflächen wurden Extensivierungsverträge mit Landwirten abgeschlossen und mit Ausgleichszahlungen für den zu erwartenden geringeren Ertrag sichergestellt, dass die entsprechenden Moorwiesen nur noch naturverträglich genutzt werden.